Lebenslanges Lernen ist mehr denn je Normalität

Mag. (FH) Ulrike Aigner im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung über das gängige und bewährte Instrument "Training on the Job".

Lebenslanges Lernen ist mehr denn je Normalität

Wien – Unter „Training on the Job“ versteht man eine Methode, bei der Mitarbeitende direkt am Arbeitsplatz geschult werden, während sie ihre täglichen Aufgaben erledigen. „Training on the Job ist seit Langem ein gängiges und bewährtes Instrument der Personalentwicklung und ergänzend zu ‚Off-the Job-Maßnahmen‘ wie Seminare und Schulungen in sehr vielen Bereichen üblich und erforderlich“, erklärt Ulrike Aigner, Geschäftsführerin der Connect Competence GmbH. Das Unternehmen begleitet Kundinnen und Kunden in allen Personal- und Organisationsfragen.

„Im Bereich der Fach- bzw. Methodenkompetenz gibt es aus meiner Sicht wenige Berufe, in denen es kein Learning by Doing braucht. Das fängt beim Onboarding von neuen Mitarbeitenden an: Das mitgebrachte Wissen sowie die Erfahrungen auf den konkreten Arbeitgeberbedarf anzupassen, könnte schon ein erster Einsatzbereich sein“, betont Aigner. Unsere Arbeitswelt sei komplexer und dynamischer geworden, daher seien Mitarbeitende verstärkt mit neuen Tools, Aufgaben und Projekten konfrontiert. Lebenslanges Lernen sei mehr denn je zur Normalität geworden, weiß die Expertin.

In einigen Berufen könne es – so Aigner – ausreichend sein, Tätigkeiten erst „on the Job“, also direkt im Unternehmen, zu lernen. „Vor allem dann, wenn hauptsächlich praktische Fähigkeiten und kein oder kaum theoretisches Wissen erforderlich sind bzw. wenn formale Qualifikationen nicht gesetzlich vorgeschrieben sind“, erklärt Aigner weiter. Mit dieser Methode seien natürlich Vor- und Nachteile für beiden Seiten – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – verbunden. Die Vorteile für die Arbeitnehmer:innen wären beispielsweise ein besseres Verstehen von firmeneigenen Prozessen und Gepflogenheiten. Weiters würde dem Mitarbeitenden ein Vertrauensvorschuss eingeräumt. „Das kann motivierend wirken“, ist Aigner überzeugt. Zudem könnten Mitarbeitende Gelerntes direkt in die Praxis umsetzen.

Die Vorteile für Unternehmen sieht die Fachfrau u. a. darin, dass Mitarbeitende rasch produktiv sind und Gelerntes sofort angewendet werden kann. Auch ist Aigner überzeugt, dass sich das positiv auf die Mitarbeiterbindung auswirken und zudem günstiger sein kann als Trainings von Dritten. Weiters kann bei „Training on the Job“ eine individuelle Steuerung des inhaltlichen Bedarfes sowie der Geschwindigkeit der Wissensvermittlung an den Mitarbeitenden erfolgen. „Darüber hinaus kann das als Instrument im Generationenmanagement eingesetzt werden – erfahrene Mitarbeitende lernen Jüngere ein. Damit geht implizites Wissen weniger verloren“, zeigt Aigner auf. Die Nachteile-Liste fällt laut Einschätzung der Fachfrau deutlich kürzer aus. „Die Qualität ist stark von der Fähigkeit des Anleitenden abhängig“, nennt sie eines der wenigen Beispiele und: „Fehler, vor allem wenn sie unentdeckt bleiben, können oft große Auswirkungen haben und ‚frisches‘ oder aktuellstes Wissen muss anderweitig ins Unternehmen fließen.“

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Datum: 22.09.2025

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